Jerusalemkirche
Sigrid Kressmann – Zschach
1968
Lindenstraße 85, 10969 Berlin
evangelisch
An der spitzen Ecke der Kreuzung Linden- und Markgrafenstraße steht das Ensemble der Neuen Jerusalemkirche. Es ist vor allem städtebaulich gedacht. Daher erklärt sich der frei stehende Glockenturm, die asymmetrische Gebäudeverteilung und der nach Südwesten gerichtete Vorplatz. Die Architektur zeigt sich betont nüchtern und funktionalistisch, nimmt die Sprache der Wohnbauten Werner Düttmanns am Halleschen Ufer auf.
In vorsichtiger Anlehnung an den britischen Brutalismus der späten 1960er Jahre und an Wohnbauten, die die US-Army in Südwest-Berlin errichten ließ, zeigt sich der einzige Sakralbau der skandalumwitterten Architekten des Steglitzer Kreises mit kraftvoll horizontal gegeneinander gesetzten dunklen Klinker- und geweißen Mauerflächen. Der Kirchensaal innen ist nur durch seine Ausstattung als religiöser Raum markiert, lässt sich durch große Schiebewände multifunktional vergrößern.